Februar 2020 Lina Hirsch

 

Vorname:               Lina

 

Name:                    Hirsch

 

Geburtstag:            07. März 2003

 

Geburtsort:             Arnstadt

 

Wohnort:                Arnstadt

 

Schule:                   Emil-Petri-Schule

 

Klasse:                   10d

 

Hobbys:                 malen/zeichnen, lesen, Yoga, schreiben

 

Faszination an Gesch.:      Ich mochte es schon immer mich mit verschiedenen Schicksalen von Menschen zu beschäftigen und finde es unheimlich interessant die Unterschiede von vergangenen Zeiten zu heute kennenzulernen, die verschiedenen Denkweisen im Laufe der Zeit  zu erfahren und zu ergründen warum unser Jetzt so ist wie es ist. 

 

 

 

 

 

Februar 2020

 

 

 

Es ist wichtig, dass wir die Vergangenheit eines Landes und vorheriger Generationen nicht vergessen, uns mit ihr beschäftigen und aus alten Fehlern und Altbewährtem lernen. Und das ohne zu verurteilen, mit einer kritischen Denkweise und Verständnis für die damaligen Verhältnisse.

 

Genau aus diesen Gründen habe ich mich dazu entschlossen an diesem Geschichtsprojekt teilzunehmen. Die Geschichte meiner Eltern und Großeltern zu hören, zu verstehen wie es ihnen in der DDR ging und wie sie über alles dachten und denken war unglaublich interessant und gibt ein ganz anderes Verständnis für unsere heutige Zeit. Schon oft wurden bei Familientreffen die „alten Geschichten“ raus gekramt, Bilder angesehen und über Damaliges diskutiert. Doch sich effektiv die Zeit zu nehmen und mit speziellen Fragen über die DDR zu sprechen ist noch einmal eine ganz andere Erfahrung. So kommen plötzlich fast schon vergessene Dinge an die Oberfläche und es gab mir das Gefühl in eine andere Welt, eine andere Zeit, eintauchen zu können.

 

All diese Erfahrungen und Erlebnisse in Tagebucheinträge zu verpacken war jedoch keineswegs immer einfach. Oftmals befürchtete ich, die Empfindungen meiner Interviewpartner nicht ausreichend darstellen zu können, weil ich damals nicht persönlich dabei war und nur nach ihren Erzählungen schreiben konnte. Auch wenn es mir relativ leichtfällt, mich in die Situationen von anderen hinein zu fühlen, hatte ich Bedenken, dass es nicht zu 100 Prozent die gleichen Empfindungen waren, welche sie zu damaliger Zeit hatten. An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal betonen, dass diese Einträge nur nach den Erzählungen unserer Interviewpartner geschrieben wurden und es leichte Abweichungen zu ihren damaligen Gefühlen geben kann.

 

Auch ich merke heutzutage noch kleine Differenzen zwischen Ost- und Westdeutschland. Diese sind oftmals nicht ersichtlich, doch wie oft hört man hier noch „drüben im Westen“ oder ab und zu wird einem von „Wessis“ das Gefühl gegeben ein „doofer Ossi“ zu sein. So etwas kommt nicht allzu häufig vor, doch ich glaube, dass in einigen Köpfen unbewusst und in nur kleinem Ausmaße die Grenze noch besteht, auch wenn wir seit über 30 Jahren in einem geeinten Deutschland leben.

 

Dieses Projekt hat mir erneut die Missstände der DDR aufgezeigt, doch ich habe auch gelernt, dass viele trotz allem ein behütetes und schönes Leben in der DDR hatten. Dieser Aspekt wird, meiner Meinung nach, viel zu oft außer Acht gelassen. Ja natürlich, man muss darüber sprechen was alles schieflief, doch darf darüber nicht vergessen werden, dass dieser Staat auch noch eine andere Seite hatte und sich viele trotzdem wohl fühlten und die DDR ihre Heimat nannten. Und das auch noch nachdem die Mauer gefallen war. Auch war es unglaublich interessant die Sichtweisen eines „Wessis“ zu damaliger Zeit kennenzulernen und zu erfahren wie es sich anfühlte den Osten zu verlassen und in die BRD auszureisen.

 

Mein Vorschlag an jeden da draußen, besonders an uns Teenager: nehmt euch die Zeit und hört euren Eltern, Großeltern, Onkeln oder Tanten zu. Lasst euch von ihrem Leben berichten, lauscht ihren Geschichten. Ihr werdet es nicht bereuen.