November 2019 Thomas Höpfner

 

Vorname:                Thomas

 

Nachname:              Höpfner

 

Geburtstag:              18.8.1963

 

Geburtsort:               Arnstadt

 

Späterer Wohnort:       Weimar

 

 

 

November 2019

 

Ich habe letztens mal wieder meine alten Notizen durchgeschaut und mehrere Einträge entdeckt, in denen ich vor ca. 20 Jahren über die Ost-West-Verhältnisse spekuliert habe. Und ja, ich kann immer noch Unterschiede ausmachen.

 

Bei meiner Arbeit auf dem Jugendamt zum Beispiel konnte ich schon öfter bemerken, dass die Leute, die aus dem Westen kommen, meist weniger offen mit ihren Problemen sind.

 

Kollegen von mir, die im Westen aufgewachsen sind, lassen sich zur Begrüßung nicht gerne anfassen. Auch dieser gewisse Einzelkämpfersinn der Wessis ist zu vernehmen. Viele der Westdeutschen arbeiten noch immer nach dem Motto „der Stärkere gewinnt“.

 

Währenddessen konnte ich erkennen, dass die „Ossis“ sozial engagierter sind und immer noch mehr an Werten festhalten.

 

Durch die Wiedervereinigung sollte ursprünglich ein freier Sozialismus geschaffen werden. Dieser funktioniert jedoch nicht, da die Wessis meiner Meinung nach größtenteils keinen Gemeinschaftssinn besitzen. Noch immer üben sie ihren knallharten Kapitalismus der 20er Jahre aus, bei dem die reichen Kapitalisten Arbeiter unterdrücken und welcher für uns Ostdeutsche immer so schwer nachvollziehbar und so unvorstellbar war.

 

Was mich ebenfalls an unserer jetzigen politischen Situation stört, ist das Bildungssystem. Denn in der DDR war Bildung kostenfrei. Was den beruflichen Weg anbelangt, gibt es heute jedoch natürlich viel mehr Möglichkeiten, auch wenn nicht jeder studieren kann.

 

Und selbstverständlich sollte ich nicht außer Acht lassen, wir viel mehr Freiheiten wir heutzutage haben.

 

Es ist gut, dass wir nun zu einem Deutschland zusammengewachsen sind, aber ich würde nicht auf meine Jugend verzichten wollen. Denn ihre positiven Seiten hatte die DDR auf jeden Fall auch.